Wehruf
über Jerusalem
23,
37 Jesus sprach: „Jerusalem, Jerusalem! Du mordest die Propheten
und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft wollte ich deine
Kinder sammeln, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel
sammelt; aber ihr habt nicht gewollt! 38 Seht, euer Haus wird euch
öde gelassen werden. 39 Denn ich sage euch, von jetzt an werdet ihr
mich nicht mehr sehen, bis ihr rufet:
Hochgelobt
sei, der da kommt im Namen des Herrn!“
Allgemeine
Erscheinungen bis zum Weltende
24,
1 Jesus verließ den Tempel und ging weg. Da traten seine Jünger zu
ihm und machten ihn auf die Tempelbauten aufmerksam. 2 Er sprach zu
ihnen: „Seht ihr das alles? Wahrlich, ich sage euch, hier wird kein
Stein auf dem andern bleiben, alles wird niedergerissen werden.“
3
Als er sich dann auf dem Ölberge niedergelassen hatte, traten seine
Jünger alleine zu ihm und sprachen: „Sag uns, wann wird dies
geschehen? Und was ist das Zeichen deiner Wiederkunft und des
Weltendes?“
4
Jesus sprach zu ihnen: „Seht zu, daß euch niemand irreführt. 5
Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin
Christus, und sie werden viele irreführen. 6 Ihr werdet von Kriegen
und Kriegsgerüchten hören. Habt acht, laßt euch
dadurch nicht erschrecken; das muß so kommen, aber das Ende ist es
noch nicht. 7 Denn Volk wird sich gegen Volk, Reich gegen Reich
erheben. Hungersnot und Pest und Erdbeben wird es allenthalben geben.
8 Aber das alles ist erst der Anfang der Wehen.
9
Alsdann wird man euch der Drangsal überliefern und töten; um meines
Namens willen werdet ihr von allen Völkern gehaßt sein. 10 Dann
werden viele im Glauben irre werden, einander verraten und hassen. 11
Falsche Propheten werden in großer Zahl auftreten und viele
irreführen.
12 Weil die Gottlosigkeit überhand nimmt, wird die Liebe bei vielen
erkalten. 13 Wer aber ausharrt bis ans Ende, wird gerettet werden. 14
Dieses Evangelium vom
Reiche wird in der ganzen Welt verkündigt werden zum Zeugnis für
alle Völker. Dann erst kommt das Ende.
Vorzeichen
der Zerstörung Jerusalems
15
Wenn ihr nun an heiliger Stätte den Greuel der Verwüstung seht, von
dem der Prophet Daniel gesprochen hat (Dan 11, 31; 12, 11) – wer es
liest, der beachte es wohl! - 16 dann sollen, die in Judäa sind, ins
Gebirge flüchten; 17 wer auf dem Dache ist, steige nicht hinab, um
noch etwas aus seinem Hause zu holen; 18 wer auf dem Felde ist, kehre
nicht erst heim, um seinen Mantel zu holen. 19 Wehe den hoffenden und
stillenden Müttern in jenen Tagen! 20 Betet, daß eure Flucht nicht
in den Winter fällt oder auf einen Sabbat.
Das
Ende der Welt
21
Alsdann wird eine so große Drangsal eintreten, wie es von Anbeginn
der Welt bis jetzt keine gegeben hat noch je geben wird. 22 Ja,
würden jene Tage nicht abgekürzt, so
würde kein Mensch gerettet werden. Aber um der Auserwählten willen
werden jene Tage abgekürzt. 23 Wenn dann jemand zu euch sagt: Seht,
hier ist Christus oder dort! So glaubt es nicht. 24 Denn es werden
falsche Christus und falsche Propheten auftreten und große Zeichen
und Wunder wirken, so daß wo möglich selbst die Auserwählten
irregeführt würden. 25 Seht, ich habe es euch vorausgesagt. 26 Wenn
man zu auch dann sagt: Seht, er ist in der Wüste, so geht nicht
hinaus; seht, er ist in den Gemächern, so glaubt es nicht. 27 Denn
wie der Blitz im Osten aufzuckt und bis zum Westen leuchtet, so wird
es auch mit der Wiederkunft des Menschensohnes sein. 28 Wo ein Aas
ist, da sammeln sich die Adler.
(28
Wenn die Welt reif ist zum Gericht, wir der Weltenrichter kommen, und
zwar so schnell und sicher wie die Raubvögel -Adler, Aasgeier-, wenn
sie Beute wittern.)
29
Sogleich nach der Drangsal jener Tage wird sich die Sonne
verfinstern. Der Mond wird sein Licht nicht mehr geben, die Sterne
werden vom Himmel fallen, und die Kräfte des Himmels werden
erschüttert werden. 30 Dann wird das Zeichen des Menschensohnes am
Himmel erscheinen, und alle Völker auf Erden werden wehklagen. Sie
werden den Menschensohn kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit
großer Macht und Herrlichkeit. 31 Er wird seine Engel aussenden mit
lautem Posaunenschall, und
sie werden seine Auserwählten zusammenbringen von den vier
Windrichtungen, von einem Ende des Himmels bis zum andern.
Gleichnis
vom Feigenbaum
32
Vom Feigenbaum lernt das Gleichnis: Wen seine Zweige saftig werden
und Blätter treiben, so wißt ihr, daß der Sommer nahe ist. 33 So
sollt ihr auch, wenn ihr dies alles seht, wissen, daß es vor der
Türe ist. 34 Wahrlich, ich sage euch, dieses Geschlecht wird nicht
vergehen, bis das alles geschieht. Himmel und Erde werden vergehen,
aber meine Worte werden nicht vergehen. 36 Jenen Tag aber und jene
Stunde kennt niemand, auch die Engel im Himmel nicht, sondern nur
allein der Vater.
(15
– 36 vgl. Mk 13, 14 – 32; Lk 21, 20 – 24
34.
36 Auf die erste Frage der Jünger (Vers 3): „Wann wird dies -die
Zerstörung Jerusalems- geschehen? Antwortet der Herr: „Das Ende
ist nahe“ V. 33. „Dieses Geschlecht“ bedeutet darum die
Zeitgenossen Jesu, die die Zerstörung Jerusalems noch erlebten. Die
zweite Frage der Jünger (Vers 3) bezog sich auf das Weltende. Hier
lautet die Antwort: „Jenen Tag und jene Stunde kennt niemand“ V.
36.)
Mahnung
zur Wachsamkeit
37
Wie in den Tagen Noes, so wird es bei der Wiederkunft des
Menschensohnes
sein. 38 In den Tagen vor der Sintflut schmausten und tranken sie,
nahmen zur Ehe und gaben zur Ehe bis zu dem Tage, da Noe in die Arche
ging; 39 und sie kamen nicht zur Einsicht, bis die Sintflut
hereinbrach und alle hinwegraffte. Geradeso wird es auch bei der
Wiederkunft des Menschensohnes sein. 40 Da
werden zwei auf dem Felde sein: der eine wird aufgenommen, der andere
bleibt zurück. 41 Zwei Frauen werden auf einer Mühle mahlen: die
eine wird aufgenommen, die andere bleibt zurück.
42
Seid also wachsam; denn ihr wißt nicht den Tag, an dem euer Herr
kommt. 43 Das aber beachtet: Wenn der Hausherr wüßte, zu welcher
Stunde der Nacht der Dieb kommt, wo würde er sicher wachen und ließe
ihn in sein Haus nicht einbrechen. 44 Darum haltet euch bereit; denn
der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht vermutet.
Der
treue Haushalter
45
Wer ist wohl der treue und kluge Knecht, den der Herr über sein
Gesinde gestellt hat, daß er ihm Speise gebe
zur
rechten Zeit? 46 Wohl dem Knechte, den sein Herr bei der Heimkehr
also tätig findet! 47 Fürwahr, ich sage euch, er wird ihn über
alle seine Güter setzen. 48 Wenn aber der Knecht böse ist und bei
sich denkt: 49
Mein
Herr kommt noch lange nicht, und wenn er seine Mitknechte schlägt
und mit Trunkenbolden schmaust und zecht, 50 so wird der Herr dieses
Knechtes an einem Tage kommen, da er es nicht erwartet, zu einer
Stunde, die er nicht kennt. 51 Er wird ihn in Stücke hauen und ihm
seinen Platz bei den Heuchlern anweisen. Dort wird Heulen und
Zähneknirschen sein.
Weiterlesen
lohnt sich!
(Übs.:
Henne/Rösch)