Lied
Trier 54
1 Tu auf, tu auf, du schönes Blut,
Gott
will zu dir sich kehren!
O
Sünder, greif nun Herz und Mut,
hör
auf, die Sünd' zu mehren!
Wer
Buß' zu rechter Zeit verricht,
der
soll in Wahrheit leben.
Gott
will den Tod des Sünders nicht.
Wann
willst du dich ergeben?
2
Vergebens ist all Rat und Tat,
was
willst du länger säumen?
Es
sei nun gleich früh oder spat,
die
Festung mußt du räumen.
O
armes Kind! O Sünder blind!
Was
hilft das Widerstreben?
Dein
Stärk' verschwindt als wie der Wind,
laß
ab, es ist vergebens!
3
Tu auf, tu auf, glaub mir's fürwahr,
Gott
läßt mit sich nicht scherzen!
Dein'
arme Seel' steht in Gefahr,
und
wird dich's ewig schmerzen.
Kehr
wieder, o verlor'ner Sohn,
reiß
ab der Sünden Banden!
Ich
schwör' dir bei dem Gottesthrohn,
die
Gnad' ist noch vorhanden.
4
Geschwind, geschwind, all Uhr und Stund
der
Tod auf uns kommt allen.
Ist
ungewiß, wen er verwundt
mit
seinen bleiden Pfeilen.
Wen
er nicht findt in Gnadenzeit,
wär
nützer nie geboren:
Wer
unbereit' von hinnen scheidt,
ist
ewiglich verloren.
5
O Ewigkeit, o Ewigkeit!
Wer
wird dich können messen?
Sind
deiner doch schon allbereit
die
Menschenkind' vergessen.
O
Gott vom höchsten Himmel gut,
wann
wird es besser werden?
Die
Welt nur immer scherzen tut,
kein
Sinn ist mehr auf Erden.
Lied
AM 238
1
Tu auf, tu auf, o Sünderherz!
Gott
will bei dir einkehren;
er
hält dir vor all seinen Schmerz;
laß
ab, sein Leid zu mehren.
Wer
Buß' zur rechten Zeit verricht',
der
soll in Wahrheit leben;
Gott
will den Tod des Sünders nicht;
wann
wirst du dich ergeben?
2
Tu auf, dein Heil steht in Gefahr,
wag'
nicht mit Gott zu scherzen;
mach
deine Sünden offenbar,
tu
Buß' aus ganzem Herzen!
Erheb'
dich, o verlor'ner Sohn,
zerreiß
der Sünde Banden!
Verdammung
ist der Sünde Lohn;
noch
ist die Gnad vorhanden.
3
Tu auf, tu auf! All Gut und Geld,
was
könnt's o Mensch, dir frommen?
Was
hilft all' Ehr' und Lust der Welt,
wann
einst das End' wird kommen?
Wenn
nach so kurzem Freudenblick
du
ewig gingst verloren,
sag' wär's
dann nicht ein größer Glück,
du
wärest nie geboren?
4
Tu auf, tu auf! Sieh deinen Gott,
mit
ausgespannten Händen
am
Kreuzesstamm in Angst und Not
für
dich sein Leben enden!
Der
harte Fels zerspaltet sich,
Sonn',
Mond und Stern' erbleichen:
soll
denn allein, o Sünder, dich
dein
Jesus nicht erweichen?
Joël
2, 12 - 19
Doch
auch jetzt noch lautet der Ausspruch des Herrn:
„Von ganzem
Herzen bekehrt euch zu mir
mit Fasten,
Weinen und Klagen!“*
Zerreißt eure
Herzen und nicht eure Kleider!
Bekehrt euch zum
Herrn, eurem Gott!
Denn gnädig ist
er, barmherzig,
langmütig, reich
an Erbarmen
und läßt sich
das Unheil gereuen.
Wer weiß, ob es
ihn nicht wieder gereut,
so daß euch doch
noch sein Segen bleibt
und ihr Speise-
und Trankopfer habt
für den Herrn,
euren Gott?
Stoßt in die
Trompete auf Sion!
Verordnet ein
heiliges Fasten!
Beruft eine
Feier!
Versammelt das
Volk!
Entsühnt die
Gemeinde!
Ruft die Alten
herbei!
Laßt Kinder und
Säuglinge kommen!
Der Bräutigam
trete aus seinem Gemach,
die Braut aus der
Kammer!
Zwischen Halle
und Altar
sollen weinen die
Priester,
die Diener des
Herrn,
und beten:
„Erbarme dich,
Herr, deines Volkes!
Gib nicht der
Schande dein Erbteil preis,
daß die Heiden
über sie spotten! -
Was soll man
unter den Völkern sagen:
'Wo ist ihr
Gott?'“
Vers 19 Da
eiferte der Herr für sein Land und erbarmte sich seines Volkes. Und
der Herr gab seinem Volke zur Antwort:
„Siehe, ich
sende euch Korn, Most und Öl, daß ihr satt davon werdet! Nicht
länger mehr geb ich euch Preis der Schande unter den Heiden. ...“
* Wenn die Not
auch aufs Höchste gestiegen ist, so daß keine Hoffnung auf Rettung
mehr vorhanden ist, so kann doch noch durch Reue und Buße das
Strafgericht abgewendet werden.
Mt
6, 16 – 21
Wenn ihr fastet, so macht kein finsteres
Gesicht wie die Heuchler! Sie entstellen ihr Gesicht, damit die Leute
es ihnen ansehen, daß sie fasten. Wahrlich, ich sage euch, sie haben
schon ihren Lohn. Wenn du fastest, salbe dein Haupt und wasche dein
Antlitz, damit die Leute nicht sehen, daß du fastest, sondern nur
dein Vater, der im Verborgenen ist. Und dein Vater, der ins Verborgene
sieht, wird es dir vergelten. Sammelt euch nicht Schätze auf Erden,
wo Motte und Rost sie vernichten, wo Diebe einbrechen und stehlen.
Sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost sie
vernichten, wo keine Diebe einbrechen und stehlen. Denn wo dein Schatz
ist, da ist auch dein Herz.
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