Samstag, 26. Dezember 2015

Psalm 5

1 Dem Chormeister; nach der Melodie: „Das Erbe“; ein Psalm; von David

Bitte um Erhörung

2 Vernimm meine Worte, o Herr!
Hab acht auf mein Klagen!
3 Erhör meinen Flehruf, mein König und Gott!
Denn ich bete zu dir ...
4 Herr, schon am Morgen höre mein Flehn!
Frühmorgens erschein ich vor dir voll Erwartung.

Vertrauen auf Gottes Heiligkeit

51 Du bist ja kein Gott, dem das Unrecht gefällt.
Bei dir hat kein Gastrecht der Frevler.
6 Kein Böser hält deinem Blicke stand.
Du hasst alle Übeltäter.
7 Du richtest zugrunde die Lügner.
Dem Herrn sind ein Greuel die Männer von Blut und Betrug.

Bitte um Hilfe

82 Ich aber, dank deiner großen Huld, trete ein in dein Haus,
werfe mich nieder in Ehrfurcht vor dir,
zu deinem heiligen Tempel gewandt.
93 Herr, sei mir Führer auf deinem heiligen Pfad!
Meinen Feinden zum Trotz ebne vor mir deinen Weg!

Bitte um Demütigung der Feinde

104 Denn ihr Mund redet die Wahrheit nicht,
ihr Herz ist voll Bosheit,
ihre Kehle ein offenes Grab,
ihre Zunge voll Hinterlist.

115 Lass sie es büßen, o Gott!
Lass ihre Pläne misslingen!
Ob ihrer Sünden Menge stoße sie nieder!
Denn sie bieten dir Trotz.

Die Freude der Guten

12 Doch die sich bergen in dir, sollen alle sich freuen,
sollen immerdar jubeln, dass du sie beschirmst;
Die dich lieben, jauchzen dir zu.

13 Denn dem Gerechten spendest du Segen, o Herr,
Umgibst ihn gleich einem Schilde mit Huld.

1 5 – 7 Der Psalmist hofft auf die Erhörung seines Gebetes an heiliger Stätte (vgl. V. 8), weil er sich nicht bewusst ist, den heiligen Gott, dem nichts Unreines nahen darf, beleidigt zu haben.
2 Beim Beten wandte man sich dem Heiligtum zu (vgl. Ps 27 (28), 2; 3 Kön (1 Kön) 8, 22. 30; Dan 6, 11).
3 Der Psalmist will nicht, dass die Finde an ihm ein Unrecht entdecken können und so Gelegenheit haben, ihre ungerechten Verfolgungen als berechtigt hinzustellen.
4 Wie die offene Grabkammer eine Wohnung des Todes ist und immer neue Tote aufnimmt, so ist die Kehle der Frevler durch die Lügen und Verleumdungen, die ihr entströmen, eine Kammer des Todes für andere Menschen, denen Ehre, Besitztum und selbst das Leben durch sie genommen werden.
5 Da die Feinde des Psalmisten zugleich die Sache Gottes in Gefahr bringen und durch ihr Sündenleben Gott trotzen, so bittet er um ihre Demütigung.

Freitag, 25. Dezember 2015

Weihnachten 3. Messe

Weihnachten 3. Messe

Hebr 1, 1 – 12

1 Multifariam, multisque modis olim Deus loquens patribus in prophetis:

Eingang
112 Auf vielfache und mannigfaltige Weise hat Gott vormals durch die Propheten zu den Vätern gesprochen.
2 Novissime diebus istis locutus est nobis in Filio, quem constituit heredem universorum, per quem fecit et saecula:
2 In diesen letzten Tagen hat er zu uns gesprochen durch seinen Sohn. Ihn hat er zum Erben über das All eingesetzt, wie er durch ihn auch die Welt geschaffen hat.

3 Qui cum sit splendor gloriae, et figura substantiae ejus, portansque omnia verbo virtutis suae, purgationem peccatorum faciens, sedet ad dexteram majestatis in excelsis:
3 Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens und trägt das All durch sein allgewaltiges Wort. Nachdem er die Erlösung von den Sünden vollbracht hat, setzte er sich zur Rechten der Majestät in der Höhe

4 Tanto melior Angelis effectus, quanto differentius prae illis nomen hereditavit.
4 und überragt dadurch die Engel so weit, als der Name, den er geerbt hat, den ihrigen übertrifft.

5 Cui enim dixit aliquando Angelorum: Filius meus es tu; ego hodie genui te? Et rursum: Ego ero illi in patrem, et ipse erit mihi in filium?

Die Erhabenheit des Neuen Bundes
Christi einzigartige Hoheit
Christus erhaben über die Engel
5 Zu welchem Engel hat Gott denn je gesagt: "Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt"13? Oder "Ich werde ihm Vater und er wird mir Sohn sein"14?

6 Et cum iterum introducit primogenitum in orbem terrae, dicit: Et adorent eum omnes Angeli Dei.
615 Wenn er aber den Erstgeborenen wieder in die Welt einführt, spricht er: "Alle Engel Gottes sollen in anbeten."16

7 Et ad Angelos quidem dicit: Qui facit angelos suos spiritus et ministros suos flammam ignis.
7 Von den Engeln heißt es: "Er macht seine Engel zu Winden
und seine Diener zu Feuerflammen."17

8 Ad Filium autem: "Thronus tuus Deus in saeculum saeculi: virga aequitatis, virga regni tui.
8 Vom Sohne aber:
"Dein Thron, o Gott, steht immer und ewig,
das Zepter deines Reiches ist ein Zepter des Rechts.

9 Dilexisti Justitiam, et odisti iniquitatem: propterea unxit te Deus, Deus tuus oleo exsultationis prae participibus tuis.
9 Du liebtest das Recht und haßest das Unrecht;
darum hat dich, o Gott, dein Gott gesalbt
mit Freudenöl, wie keinen deiner Genossen."18

10 Et: Tu in principio, Domine, terram fundasti: et opera manuum tuarum sunt coeli.
10 Ferner: "Du hast im Anfang, Herr, die Erde gegründet,
und die Himmel sind deiner Hände Werk.

11 Ipsi peribunt, tu autem permanebis, et omnes ut vestimentum veterascent:
11 Sie werden vergehen, du aber bleibst,
sie alle werden veralten wie ein Gewand,

12 Et velut amictum mutabis eos, et mutabuntur: tu autem idem es, et anni tui non deficient.
12 wie einen Mantel wirst du sie zusammenrollen,
und wie ein Kleid werden sie verändert werden.
Du aber bleibst derselbe,
und deine Jahre nehmen kein Ende."


Joh 1, 1 - 14
1 In principio erat Verbum, et Verbum erat apud Deum, et Deus erat Verbum.

Vorbereitung des öffentlichen Wirkens Jesu
Der Prolog
119 Im Anfang war das Wort,
und das Wort war bei Gott,
und das Wort war Gott.

2 Hoc erat in principio apud Deum.
2 Dies war im Anfang bei Gott.

3 Omnia per ipsum facta sunt: et sine ipso factum est nihil, quod factum est,
3 Alles ist durch das Wort geworden,
und ohne das Wort ist nichts geworden von allem,
was geworden ist.

4 In ipso vita erat, et vita erat lux hominum:
4 In ihm war das Leben,
und das Leben war das Licht der Menschen.

5 Et lux in tenebris lucet, et tenebrae eam non comprehenderunt.
5 Und das Licht leuchtet in der Finsternis,
aber die Finsternis hat es nicht ergriffen.

6 Fuit homo missus a Deo, cui nomen erat Joannes;
6 Ein Mann trat auf,
von Gott gesandt,
sein Name war Johannes.

7 Hic venit in testimonium, ut testimonium perhiberet de lumine, ut omnes crederent per illum.
7 Der kam zum Zeugnis: -
Zeugnis geben sollte er vom Lichte,
daß alle durch ihn zum Glauben kämen.

8 Non erat ille lux, sed ut testimonium perhiberet de lumine.
8 Er war nicht das Licht,
nur Zeugnis geben sollte er vom Lichte.

9 Erat lux vera, quae illuminat omnem hominem venientem in hunc mundum.
920 Da kam das wahre Sicht,
das jeden Menschen erleuchtet,
in die Welt.

10 In mundo erat, et mundus per ipsum factus est, et mundus eum non cognovit.
1021 Er war in der Welt.
Die Welt ist durch ihn geworden;
und doch hat die Welt ihn nicht erkannt.

11 In propria venit, et sui eum non receperunt.
11 Er kam in sein Eigentum,
aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.

12 Quotquot autem receperunt eum, dedit eis potestatem filios Dei fieri, his, qui credunt in nomine ejus,
12 Allen aber, die ihn aufnahmen,
gab er Macht, Kinder Gottes zu werden;
denen, die an seinen Namen glauben,

13 Qui non ex sanguinibus, neque ex voluntate carnis neque ex voluntate viri, sed ex Deo nati sunt.
13 die nicht aus dem Geblüte,
nicht aus dem Wollen des Fleisches
und nicht aus dem Wollen des Mannes,
sondern aus Gott geboren sind.

14 Et Verbum caro factum est, et habitavit in nobis: et vidimus gloriam eius, gloriam quasi Unigeniti a Patre plenum gratiae et veritatis.
1422 Und das Wort ist Fleisch geworden
und hat unter uns gewohnt.
Und wir haben seine Herrlichkeit gesehen,
die Herrlichkeit des Eingeborenen vom Vater,
voll der Gnade und Wahrheit.

1 1 – 4 Im Alten Bund fand zwar ein lebendiger Verkehr zwischen Gott und unsern Ahnen statt. Aber diese Zeit ist von der christlichen weit überboten worden: Wir sind von der teilweisen zu vollen Offenbarung fortgeschritten. Dort sind Propheten die Mittler, hier der wahre Gottessohn. Christus, der Mittler der neutestamentlichen Offenbarung, ist ja Gott selbst, der Schöpfer und Erlöser der ganzen Welt. Darum nimmt er den Ehrenplatz neben seinem himmlischen Vater ein.

2 Ps 2, 7

3 2 Kön 7, 14

4 6 – 14 Die Engel sind nur der Hofstaat, der zum Dienste für den in Majestät erscheinenden Sohn Gottes bei der Parusie am Ende der Welt aufgeboten wird. Sie sind nur untergeordnete Diener, wie die Elemente, Wind und Feuer, ein Werkzeug in Gottes Hand sind. (6. 7). Christus dagegen ist König und Herrsdcher (8. 9), ja der ewige und unveränderliche Gott (10 – 12). Er nimmt teil an dGotes ewiger Königsherrschasft, indes die Engel dienen (13. 14).

5 Ps 96, 7

6 Ps 103, 4

7 Ps 44, 7. 8

8 1 – 18 Der Prolog ist eine begeisterte Betrachtung über den Sohn Gottes in seinem ewigen Sein, seinem Verhältnis zur Welt und seinem Erscheinen auf Erden zur Erlösung der Menschheit. Der Evangelist nennt ihn „das Wort“ (Logos). Diese Benennung hat ihren Grund in den altt4estamentlichen Weisheitsbüchern, z. B. Spr 8, 11 – 36; Sir 24, 5 – 19. Der Name findet sich auch in der griechischen Philosophie, die damit die Weltvernunft bezeichnete. Johannes aber gebraucht diesen Namen, um der irrigen Logoslehre in der heidnischen Philosophie die wahre, christliche entgegenzuhalten. Die Ausführung bewegt sich in drei Gedankenreihen: Das Verhältnis des Logos zu Gott und zur Welt (1 – 5), sein sichtbares Erscheinen auf Erden (6 – 13), seine Gottherrlichkeit und seine Segensgüter (14 – 18).

9 Im Vergleich zu Johannes, auf den nur ein Strahl des Lichtes gefallen ist, wird das Wort das wahre, wirkliche Licht genannt. Vulgata: „Es war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in diese Welt kommt.“

10 Auch nachdem das Wort persönlich in die Welt eingetreten war, fand es Verkennung, mangelndes Verständnis und Widerstand. Unmerklich tritt an die Stelle des Lichtes wieder das Wort, der Sohn Gottes. „Er“ bezieht sich also auf den Sohn Gottes.

11 V. 9 ist die Tatsache, hier die Art und Weise des sichtbaren Erscheinens des Wortes Gottes geschildert.

12 1 – 4 Im Alten Bund fand zwar ein lebendiger Verkehr zwischen Gott und unsern Ahnen statt. Aber diese Zeit ist von der christlichen weit überboten worden: Wir sind von der teilweisen zu vollen Offenbarung fortgeschritten. Dort sind Propheten die Mittler, hier der wahre Gottessohn. Christus, der Mittler der neutestamentlichen Offenbarung, ist ja Gott selbst, der Schöpfer und Erlöser der ganzen Welt. Darum nimmt er den Ehrenplatz neben seinem himmlischen Vater ein.

13 Ps 2, 7

14 2 Kön 7, 14

15 6 – 14 Die Engel sind nur der Hofstaat, der zum Dienste für den in Majestät erscheinenden Sohn Gottes bei der Parusie am Ende der Welt aufgeboten wird. Sie sind nur untergeordnete Diener, wie die Elemente, Wind und Feuer, ein Werkzeug in Gottes Hand sind. (6. 7). Christus dagegen ist König und Herrsdcher (8. 9), ja der ewige und unveränderliche Gott (10 – 12). Er nimmt teil an dGotes ewiger Königsherrschasft, indes die Engel dienen (13. 14).

16 Ps 96, 7

17 Ps 103, 4

18 Ps 44, 7. 8

19 1 – 18 Der Prolog ist eine begeisterte Betrachtung über den Sohn Gottes in seinem ewigen Sein, seinem Verhältnis zur Welt und seinem Erscheinen auf Erden zur Erlösung der Menschheit. Der Evangelist nennt ihn „das Wort“ (Logos). Diese Benennung hat ihren Grund in den altt4estamentlichen Weisheitsbüchern, z. B. Spr 8, 11 – 36; Sir 24, 5 – 19. Der Name findet sich auch in der griechischen Philosophie, die damit die Weltvernunft bezeichnete. Johannes aber gebraucht diesen Namen, um der irrigen Logoslehre in der heidnischen Philosophie die wahre, christliche entgegenzuhalten. Die Ausführung bewegt sich in drei Gedankenreihen: Das Verhältnis des Logos zu Gott und zur Welt (1 – 5), sein sichtbares Erscheinen auf Erden (6 – 13), seine Gottherrlichkeit und seine Segensgüter (14 – 18).

20 Im Vergleich zu Johannes, auf den nur ein Strahl des Lichtes gefallen ist, wird das Wort das wahre, wirkliche Licht genannt. Vulgata: „Es war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, der in diese Welt kommt.“

21 Auch nachdem das Wort persönlich in die Welt eingetreten war, fand es Verkennung, mangelndes Verständnis und Widerstand. Unmerklich tritt an die Stelle des Lichtes wieder das Wort, der Sohn Gottes. „Er“ bezieht sich also auf den Sohn Gottes.

22 V. 9 ist die Tatsache, hier die Art und Weise des sichtbaren Erscheinens des Wortes Gottes geschildert.

Weihnachten 2. Messe

 Tit 3, 4 – 7
4 Cum autem benignitas, et humanitas apparuit salvatoris nostri Dei:
Dann aber erschien die Güte und Menschenfreundlichkeit unseres Gottes und Heilandes
 
5 Non ex operibus justitiae, quae fecimus nos, sed secundum suam misericordiam salvos nos fecit per lavacrum regenerationis, et renovationis Spiritus sancti,
und brachte uns das Heil, nicht etwa wegen der gerechten Werke, die wir getan, sondern nach seinem Erbarmen: durch das Bad der Wiedergeburt und durch die Erneuerung im Heiligen Geiste.
 
6 Quem effudit in nos abunde per Jesum Christum salvatorem nostrum:
Ihn hat er durch unsern Heiland Jesus Christus in reichem Maße über uns ausgegossen.
 
7 Ut justificati gratia ipsius, heredes simus secundum spem vitae aeternae.
So sollten wir durch seine Gnade gerechtfertigt und Erben des erhofften ewigen Lebens werden.
 
 
Lk 2, 15 – 20
15 Et factum est, ut discesserunt ab eis Angeli in cœlum: pastores loquebantur ad invicem: Transeamus usque Bethlehem, et videamus hoc verbum, quod factum est, quod Dominus ostendit nobis.
Dann gingen die Engel von ihnen weg in den Himmel. Die Hirten aber sagten zueinander: Laßt uns nach Betlehem gehen und zu sehen, was da geschehen ist, was der Herr uns kundgetan hat!
 
16 Et venerunt festinantes: et invenerunt Mariam et Joseph et infantem positum in praesepio.
Sie gingen eilends hin und fanden Maria und Joseph und das Kind, das in der Krippe lag.
 
17 Videntes autem cognoverunt de verbo, quod dictum erat illis de puero hoc.
Nachdem sie es gesehen hatten, erzählten sie, was ihnen über dieses Kind gesagt worden war.
 
18 Et omnes, qui audierunt, mirati sunt: et de his, quae dicta erant a pastoribus ad ipsos.
Alle, die es hörten, wunderten sich über das, was die Hirten ihnen erzählten.
 
19 Maria autem conservabat omnia verba haec, conferens in corde suo.
Maria aber bewahrte alle diese Dinge und erwog sie in ihrem Herzen.
 
20 Et reversi sunt pastores glorificantes, et laudantes Deum in omnibus, quae audierant, et viderant, sicut dictum est ad illos.
Die Hirten kehrten zurück und lobten und priesen Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie zu ihnen gesagt worden war.

Weihnachten 1. Messe

 Tit 2, 11 – 15
11 Apparuit enim gratia Dei Salvatoris nostril omnibus hominibus,
Denn erschienen ist die Gnade Gottes allen Menschen zum Heile.
 
12 Erudiens nos, ut abnegantes impietatem, et saecularia desideria: sobrie, et iuste, et pie vivamus in hoc saeculo,
Sie leitet uns dazu an, der Gottlosigkeit und den weltlichen Gelüsten zu entsagen und in dieser Welt besonnen, gerecht und fromm zu leben
 
13 Exspectantes beatam spem, et adventum gloriae magni Dei, et Salvatoris nostri Jesu Christi:
Und in seliger Hoffnung zu harren der glorreichen Erscheinung unseres großen Gottes und Heilandes Jesus Christus.
 
14 Qui dedit semetipsum pro nobis, ut nos redimeret ab omni iniquitate, et mundaret sibi populum acceptabilem, sectatorem bonorum operum.
Er hat sich für uns hingegeben, um uns von aller Ungerechtigkeit zu erlösen und sich ein Volk zu bereiten, das ihm wohlgefällig und eifrig ist in guten Werken.
 
15 Haec loquere, et exhortare, et argue cum omni imperio. Nemo te contemnat.
So predige und ermahne und weise zurecht mit aller Entschiedenheit. Niemand soll dich verachten.
 
 
Luk 2, 1 – 14
1 Factum est autem in diebus illis, exiit edictum a Caesare Augusto, ut describeretur universus orbis.
Geburt Jesu
In jenen Tagen erging vom Kaiser Augustus ein Befehl, das ganze Weltreich aufzuzeichnen.
 
2 Haec descriptio prima, facta est praeside Syriae Cyrino:
Dies war die erste Aufzeichnung; sie fand statt unter Quirinius, dem Statthalter von Syrien.
 
3 Et ibant omnes, ut profiterentur singuli in suam civitatem.
Alle gingen hin, um sich eintragen zu lassen, ein jeder in seine Vaterstadt.
 
4 Ascendit autem et Joseph a Galilaea de civitate Nazareth in Judaeam in civitatem David, quae vocatur Bethlehem: eo quod esset de domo, et familia David,
So zog auch Joseph aus der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf nach Judäa, in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war,
 
5 Ut profiteretur cum Maria desponsata sibi uxore praegnante.
um sich eintragen zu lassen mit Maria, seiner Angetrauten, die guter Hoffnung war.
 
6 Factum est autem, cum essent ibi, impleti sunt dies ut pareret.
Während sie dort waren, erfüllten sich ihre Tage.
 
7 et peperit Filium suum primogenitum, et pannis eum involvit, et reclinavit eum in praesepio: quia non erat eis locus in diversorio.
Sie gebar ihren erstgeborenen Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
 
8 Et pastores erant in regione eadem vigilantes, et custodientes vigilias noctis super gregem suum.
Die Hirten bei der Krippe
In jener Gegend hielten Hirten auf freiem Felde Nachtwache bei ihrer Herde.
 
9 Et ecce Angelus Domini stetit iuxta illos, et claritas Dei circumfulsit illos, et timuerunt timore magno.
Und siehe, da trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit Gottes umstrahlte sie. Und sie fürchteten sich sehr.
 
10 Et dixit illis angelus: Nolite timere: ecce enim evangelizo vobis gaudium magnum, quod erit omni populo:
Der Engel aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Seht, ich verkünde euch eine große Freude, die allem Volke zuteil werden soll:
 
11 Quia natus est vobis hodie Salvator, qui est Christus Dominus in civitate David.
Heute ist euch in der Stadt Davids der Heiland geboren, Christus, der Herr.

12 Et hoc vobis signum: Invenietis infantem pannis involutum, et positum in praesepio.
Und dies soll euch zum Zeichen sein: Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt ist und in einer Krippe liegt.
 
13 Et subito facta est cum Angelo multitudo militiae caelestis laudantium Deum,et dicentium:
Alsbald gesellte sich zu dem Engel eine große himmlische Heerschar, die Gott lobte und sang:
 
14 Gloria in altissimis Deo, et in terra pax in hominibus bonae voluntatis.
Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die guten Willens sind!

Donnerstag, 24. Dezember 2015

Heiliger Abend

Röm 1, 1 – 6
1 Paulus servus Jesu Christi, vocatus Apostolus, segregatus in Evangelium Dei,
Paulus, Knecht Jesu Christi, zum Apostel berufen, auserwählt für das Evangelium Gottes,

2 Quod ante promiserat per Prophetas suos in Scripturis sanctis
das er durch seine Propheten in den Heiligen Schriften vorausverkündete

3 De Filio suo, qui factus est ei ex semine David secundum carnem,
von seinem Sohne - der dem Fleische nach aus dem Geschlechte Davids stammt,

4 Qui praedestinatus est Filius Dei in virtute secundum spiritum sanctificationis ex resurrectione mortuorum, Jesu Christi Domini nostril:
dem heiligen Geiste nach durch seine Auferstehung von den Toten als der Sohn Gottes voll Macht erwiesen wurde, - von Jesus Christus, unserm Herrn.

5 Per quem accepimus gratiam, et Apostolatum ad obediendum fidei in omnibus gentibus pro nomine ejus,
Von ihm haben wir die Gnade des Apostelamts empfangen, um zu seines Namens Ehre alle Heidenvölker dem Glauben zu unterwerfen.

6 In quibus estis et vos vocati Jesu Christi:
Zu diesen gehört auch ihr, Berufene Jesu Christi.


Mt 1, 18 – 21
18 Christi autem generatio sic erat: Cum esset desponsata mater ejus Maria Joseph, antequam convenirent, inventa est in utero habens de Spiritu sancto.
Mit der Geburt Jesu verhielt es sich so: Als seine Mutter Maria mit Joseph verlobt war, ergab es sich, daß sie empfangen hatte vom Heiligen Geiste, noch ehe sie zusammengekommen waren.

19 Joseph autem vir ejus, cum esset justus et nollet eam traducere: voluit occulte dimittere eam.
Joseph aber, ihr Mann, war gerecht und wollte sie nicht bloßstellen, und so gedachte er, sie still zu entlassen.

20 Haec autem eo cogitante, ecce Angelus Domini apparuit in somnis ei, dicens: Joseph fili David, noli timere accipere Mariam coniugem tuam: quod enim in ea natum est, de Spiritu sancto est;
Während er mit diesem Gedanken umging, siehe, da erschien ihm im Traum ein Engel des Herrn und sprach: Joseph, Sohn Davids, scheue dich nicht, Maria, deine Gattin, zu dir zu nehmen; denn was in ihr erzeugt worden ist, stammt vom Heiligen Geiste.

21 Pariet autem filium: et vocabis nomen ejus JESUM: ipse enim salvum faciet populum suum a peccatis eorum.
Sie wird einen Sohn gebären, Dem sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk erlösen von seinen Sünden.

Sonntag, 20. Dezember 2015

4. Adventssonntag

1 Kor 4, 1 – 5
1 Sic nos existimet homo ut ministros Christi: et dispensatores mysteriorum Dei.
2 Hic jam quaeritur inter dispensatores ut fidelis quis inveniatur.
3 Mihi autem pro minimo est ut a vobis judicer, aut ab humano die: sed neque meipsum judico.
4 Nihil enim mihi conscius sum: sed non in hoc justificatus sum: qui autem judicat me, Dominus est.
5 Itaque nolite ante tempus judicare, quoadusque veniat Dominus: qui et illuminabit abscondita tenebrarum, et manifestabit consilia cordium: et tunc laus erit unicuique a Deo.


Lk 3, 1 – 61 Anno autem quinto decimo imperii Tiberii Caesaris, procurante Pontio Pilato Iudaeam, tetrarcha autem Galilaeae Herode, Philippo autem fratre eius tetrarcha Ituraeae et Trachonitidis regionis, et Lysania Abilinae tetrarcha,
2 Sub principe sacerdotum Anna et Caipha: factum est verbum Domini super Joannem, Zachariae filium, in deserto.
3 Et venit in omnem regionem circa Jordanis praedicans baptismum paenitentiae in remissionem peccatorum,
4 Sicut scriptum est in libro sermonum Isaiae prophetae: Vox clamantis in deserto: Parate viam Domini, rectas facite semitas ejus.
5 Omnis vallis implebitur: et omnis mons, et collis humiliabitur: et erunt prava in directa: et aspera in vias planas:
6 et videbit omnis caro salutare Dei.
Sollte sich hier das Rechtschreibprogramm einmischen: Im lateinischen Text kommt nach dem D erst das e und dann das i



1 Kor 4, 1 – 5
1 So betrachte man uns als Diener Christi und als Verwalter der Geheimnisse Gottes.
2 Von einem Verwalter verlangt man aber, daß er treu befunden wird.
3 Mir liegt gar wenig daran, von euch oder von einem anderen menschlichen Gericht beurteilt zu werden; ich beurteile mich nicht einmal selbst.
4 Zwar bin ich mir keiner Schuld bewußt, aber damit bin ich noch nicht gerechtfertigt. Dem Herrn steht das Urteil über mich zu.
5 Darum richtet nicht vor der Zeit, ehe der Herr kommt. Er wird auch, was in der Finsternis verborgen ist, ans Licht bringen und die Gedanken der Herzen offenbar machen. Dann wird jedem sein Lob zuteil werden.


Lk 3, 1 – 6
1 Im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter von Judäa, Herodes Tetrarch von Galiläa, sein Bruder Philippus Tetrarch von Ituräa und Trachonitis, Lysanias Tetrarch von Abilene waren,
2 unter den Hohepriestern Hannas und Kajaphas, erging in der Wüste der Ruf Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias.
3 Er durchzog die ganze Gegend am Jordan und predigte die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden,
4 wie geschrieben steht im Buch der Reden des Propheten Jesaja: Die Stimme eines Rufenden erschallt in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht gerade seine Pfade.
5 Jedes Tal soll aufgefüllt, jeder Berg und Hügel abgetragen werden. Was krumm ist, soll gerade, was uneben ist, soll ebener Weg werden.
6 Und alles Fleisch wird schauen Gottes Heil.

Samstag, 19. Dezember 2015

Psalm 4

Gottvertrauen
1 Dem Chormeister: zum Saitenspiel; ein Psalm von David

Bitte um Hilfe gegen Verleumder

2 Wann ich rufe, erhöre mich, Gott meines Heils!
Du hast mir stets in Bedrängnis geholfen.
Erbarme dich meiner!
Erhöre mein Flehn!
31 Ihr Männer,
Was schändet ihr meine Würde,
Liebt ihr den Trug,
Sinnt ihr auf Lüge? – Selah!

Warnung an die Feinde

4 Kommt doch zur Einsicht:
Wunderbar hilft der Herr seinem Liebling! –
Der Herr erhört meinen Flehruf zu ihm.
5 Erzittert und meidet das sündige Tun!
Bedenkt euch auf eurem Lager!
Lasst ab! – Selah!

Ermunterung der Freunde

62 Bringt rechte Schlachtopfer dar!
Habt nur Vertrauen zum Herrn! –
7 Gar manche klagen: „Wer bringt uns den Frieden?“
So lass das Licht deines Angesichtes über uns leuchten, o Herr!

Frohe Glaubenszuversicht

8 Mehr Freude hast du ins Herz mir gelegt,
als man zur Erntezeit hat, wenn Getreide und Most in Fülle gediehen.
9 Sorglos leg ich mich nieder und entschlummre sogleich;
Denn du, Herr, allein
Lässt mich in Sicherheit wohnen.

1 Die Feinde schädigen durch ihre Umtriebe Davids königliche Würde. Wahrscheinlich spielt der Psalm auf die Machenschaften der Anhänger Absaloms gegen den König an (vgl. 2 Sam 15 – 19).
2 Die entmutigten Freunde Davids sollen sich in der richtigen Herzensgesinnung an Gott wenden.

Samstag, 12. Dezember 2015

Psalm 3

Gebet in großer Bedrängnis

1 Ein Psalm; von David, als er vor seinem Sohn Absalom floh.

Vertrauen auf Gott in der Not

2 Ach, Herr, wie sind’s meiner Feinde so viel!
So viele sind’s, die gegen mich stehn!
3 So viele, die von mir sagen:
„Für den gibt’s bei Gott keine Hilfe mehr!“ – Selah!
41 Du aber, Herr, bist mein Schild um mich her,
mein Heiland, der den Sieg mir verleiht.

Gottes Hilfe in der Vergangenheit

52 Rief ich mit lauter Stimme zum Herrn,
so erhörte er mich auf seinem heiligen Berg. - Selah!
6 Ich legte mich nieder und schlummerte ein
und erwachte wieder, da der Herr mich beschützte.
7 Drum kenn ich nicht Furcht vor zahllosem Volk,
das rings mich umlagert.

Bitte um Hilfe in der gegenwärtigen Not

83 Erhebe dich, Herr!
Hilf mir, mein Gott!
Du zerschlugst ja all meinen Feinden das Kinn,
zerbrachst den Frevlern die Zähne.
9 Die Rettung steht in der Macht des Herrn.
Über dein Volk komme dein Segen! Selah!

1 Der Schild ist ein häufig gebrauchtes Bild zur Bezeichnung des göttlichen Schutzes (vgl. Ps 84, 12.
2 Auf Sion hatte David einen Altar erbaut (2 Sam 24, 18 – 25) und das heilige Zelt zur Aufnahme der Bundeslade errichtet (1 Chr 15, 1; vgl. 2 Chr 3, 1).
3 David hat in zahlreichen Kriegen die Hilfe Gottes erfahren.

3. Adventssonntag

Phil 4, 4 – 7
4 Freut euch allezeit im Herrn! Noch einmal sage ich: Freut euch!
5 Laßt alle Menschen eure Milde erfahren. Der Herr ist nahe.
6 Macht euch um nichts Sorge, bringt vielmehr alleeure Anliegen in Gebet und Flehen mit Dank vor Gott.
7 Dann wird der Friede Gottes, der alles Begreifen übersteigt, euer Herz und euren Sinn bewahren in Christus Jesus.


Joh 1, 19 – 28
Das Zeugnis des Täufers
19 So lautet das Zeugnis des Johannes, als die Juden von Jerusalem Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?
20 Er bekannte und leugnete nicht. Er bekannte: Ich bin nicht der Messias.
211 Da fragten sie ihn: Was nun? Bist du etwa Elias? Er antwortete: Ich bin es nicht. - Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein.
22 Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du denn? Wir müssen doch denen, die uns gesandt haben, Antwort bringen. Für wen gibst du dich aus?
23 Er antwortete: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Bereitet den Weg des Herrn2, wie der Prophet Isaias gesagt hat.
24 Die Abgesandten gehörten den Pharisäern an.
25 Sie fragten ihn weiter: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nich Elias und nicht der Prophet?
26 Johannes erwiderte ihnen: Ich taufe mit Wasser; aber mitten unter euch steht, euch unbekannt, der,
27 der nach mir kommt und mir doch vorausgeht. Ich bin nicht würdig, seine Schuhriemen zu lösen.
28 Dies geschah in Betanien jenseits des Jordan, wo Johannes taufte.


Phil 4, 4 – 7
4 Gaudete in Domino semper: iterum dico gaudete.
5 Modestia vestra nota sit omnibus hominibus: Dominus prope est.
6 Nihil solliciti sitis, sed in omni oration, et obsecratione, cum gratiarum actione petitiones vestrae innotescant apud Deum.
7 Et pax Dei, quae exsuperat omnem sensum, custodiet corda vestra et intellegentias vestras in Christo Iesu.


Joh 1, 19 – 28
19 Et hoc est testimonium Joannis, quando miserunt ad eum Judaei ab Jerosolymis sacerdotes et Levitas ad eum ut interrogarent eum: Tu quis es?
20 Et confessus, est et non negavit; et confessus est: Quia non sum ego Christus.
21 Et interrogaverunt eum: Quid ergo? Elias es tu? Et dixit: Non sum. Propheta es tu? Et respondit: Non.
22 Dixerunt ergo ei: Quis es ut responsum demus his, qui miserunt nos? quid dicis de teipso?
23 Ait: Ego vox clamantis in deserto: Dirigite viam Domini, sicut dixit Isaias propheta.
24 Et qui missi fuerant, erant ex pharisaeis.
25 Et interrogaverunt eum et dixerunt ei: Quid ergo baptizas, si tu non es Christus, neque Elias, neque propheta?
26 Respondit eis Joannes dicens: Ego baptizo in aqua; medius autem vestrum stetit, quem vos nescitis.
27 Ipse est, qui post me venturus est, qui ante me factus est: cujus ego non sum dignus ut solvam ejus corrigiam calceamenti.
28 Haec in Bethania facta sunt trans Jordanem, ubi erat Joannes baptizans.

1Unter dem von Moses (3 Mos 18, 15) verkündeten „Propheten“ ist der Messias zu verstehen.
2Is 40, 3

Freitag, 11. Dezember 2015

2000

ja, 2000 Besucher hatte ich seit 1. Advent 2014 auf meinem kleinen Blog mit einem Thema, das ja doch nicht so viele Leute interessiert.

Natürlich weiß ich, dass es auch Automaten gibt, die mitlesen. Aber dennoch: Ich bin beeindruckt und bedanke mich!

Samstag, 5. Dezember 2015

Psalm 2


Ps 2

Der ewige Gottessohn als Sieger über die gottesfeindlichen Mächte

Die Empörung der Völker

1 Was toben die Heiden
Und schmieden die Völker Pläne voll Wahnwitz? -


21 Der Erde Herrscher treten zusammen.
Die Fürsten halten gemeinsam Rat
Wider den Herrn und seinen Gesalbten:
3 „Ha, laßt ihre Bande uns sprengen!
Ihre Fesseln schütteln wir von uns ab!“
Gottes unantastbare Hoheit
4 Es lächelt, der thront im Himmel.
Es spottet ihrer der Allherr. -
5 Einst aber fährt er sie an voll Zorn
Und dräut ihnen grimmig:
6 „Ich habe mir selbst einen König gesalbt
Auf Sion, meinem heiligen Berg!“

Betrauung des Messias mit der Weltherrschaft

72 „Ich künde ein Machtwort des Herrn.
Er sprach zu mir:
‚Mein Sohn bist du!
Ich habe dich heute gezeugt.
83 Tu nur den Wunsch an mich:
Und ich will dir die Völker zum Erbe geben,
die Enden der Erde zum eigenen Besitz!
9 Du magst sie zerschlagen wie Tongeschirr!‘“

Mahnung an die Könige

10 Nun, ihr Könige, seid denn klug!
Lasst euch warnen, ihr Richter auf Erden!
11 Beugt euch dem Herrn in Furcht!
Ehrt ihn mit Zittern!
12 Huldigt dem Sohn!
Sonst zürnt er,
und euer Plan bringt euch Unheil.
Denn bald wird sein Grimm schon entbrennen.

Heil allen,
die sich bergen bei Ihm!

1 Der „Gesalbte“ ist hier nicht der israelitische König, sondern der Messias. Nur gegen ihn kann sich die ganze Welt erheben. Der Psalm wird Apg 4, 25; 13, 33 auf Christus bezogen.
2 7 – 9 Der Messiaskönig wird redend eingeführt. 7 Der Messias ist Gottes Sohn im eigentlichen Sinn. Die hier gebrauchten Ausdrücke sind nicht im Sinne einer Sohnschaft aus Gnade und durch Annahme an Kindes Statt angewandt. „Heute“ weist auf das ewige Hervorgehen des Sohnes aus dem Vater hin.
3 8 f. Der Messias besitzt die Herrschaft über alle Völker mit der unumschränkten Gewalt über Leben und Tod.

2. Adventsonntag

Röm 15, 4 - 13
4 Quaecumque enim scripta sunt, ad nostram doctrinam scripta sunt: ut per patientiam, et consolationem Scripturarum spem habeamus.
41 Alles nämlich, was vorzeiten geschrieben ist, ist zu unserer Belehrung niedergeschrieben, damit wir durch die Geduld und durch den Trost aus der Schrift an der Hoffnung festhalten.

5 Deus autem patientiae, et solacii det vobis idipsum sapere in alterutrum secundum Jesum Christum:
5 Der Gott der Geduld und des Trostes gewähre euch Eintracht untereinander nach dem Willen Christi Jesu,

6 Ut unanimes, uno ore honorificetis Deum, et patrem Domini nostri Jesu Christi.
6 Damit ihr wie aus einem Herzen und mit einem Munde Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, verherrlichet.

7 Propter quod suscipite invicem, sicut et Christus suscepit vos, in honorem Dei.
7 So nehme sich denn einer des andern an, wie auch Christus sich euer angenommen hat zur Ehre Gottes.

8 Dico enim Christum Jesum ministrum fuisse circumcisionis propter veritatem Dei, ad confirmandas promissiones partum:
82 Ich sage nämlich: Christus ward der Diener der Beschneidung um der Wahrhaftigkeit Gottes willen, um die Verheißungen zu erfüllen, die den Vätern gegeben waren;

9 gentes autem super misericordia honorare Deum, sicut scriptum est: Propterea confitebor tibi in gentibus Domine, et nomini tuo cantabo.
9 die Heiden aber verherrlichen Gott um seiner Barmherzigkeit willen. Es steht ja geschrieben: Darum will ich dich preisen unter den Heiden, o Herr, und deinem Namen lobsingen.3

10 Et iterum dicit: Laetamini, gentes, cum plebe eius.
10 Ferner heißt es: Freut euch, ihr Heiden, samt seinem Volke.4

11 Et iterum: Laudate, omnes gentes Dominum: et magnificate eum omnes populi.
11 Und weiter: Lobt den Herrn, ihr Heiden alle, preisen sollen ihn alle Völker.5

12 Et rursus Isaias ait: Erit radix Jesse, et qui exsurget regere gentes, in eum gentes sperabunt."
12 Desgleichen sagt Isaias: Es kommt der Sprößling Jesses und erhebt sich zum Herrscher über die Heidenvölker; auf ihn setzen die Heiden ihre Hoffnung.6

13 Deus autem spei repleat vos omni gaudio, et pace in credendo: ut abundetis in spe, et virtute Spiritus Sancti.
13 Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit lauter Freude und Frieden im Glauben, damit ihr überströmt an Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes.


Matthäusevangelium 11, 2 - 10
2 Johannes autem cum audisset in vinculis opera Christi, mittens duos de discipulis suis,
Die Gesandtschaft des Johannes
2 Als Johannes im Kerker vom Wirken Christi hörte, entsandte er zwei von seinen Jüngern

3 ait illi: Tu es, qui venturus es, an alium exspectamus?
3 und ließ ihn fragen: Bist du es, der da kommen soll, oder sollen wir einen anderen erwarten?

4 Et respondens Iesus ait illis: Euntes renuntiate Joanni, quae audistis et vidistis:
47 Jesus antwortete ihnen: Geht hin und berichtet Johannes, was ihr hört und seht:

5 caeci vident, claudi ambulant, leprosi mundantur surdi audiunt, mortui resurgunt, pauperes evangelizantur:
5 Blinde sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein, Taube hören, Tote stehen auf, Armen wird die frohe Botschaft verkündigt.

6 et beatus est, qui non fuerit scandalizatus in me.
6 Wohl dem, der an mir keinen Anstoß nimmt!

7 Illis autem abeuntibus, coepit Jesus dicere ad turbas de Joanne: Quid existis in desertum videre? Arundinem vento agitatam?
7 Als jene weggingen, sprach Jesus zu den Volksscharen von Johannes: Wozu seid ihr in die Wüste hinausgezogen? Ein Schilfrohr zu sehen, das vom Winde hin und her bewegt wird?

8 Sed quid existis videre? Hominem mollibus vestitum? Ecce, qui mollibus vestiuntur, in domibus regum sunt.
8 Oder wozu seid ihr hinausgezogen? Einen Mann in weichlichen Kleidern zu sehen? – Seht, die da weichliche Kleider tragen, sind an den Höfen der Könige.

9 Sed quid existis videre? Prophetam? Etiam dico vobis, et plus quam prophetam.
9 Wozu seid ihr also hinausgezogen? Einen Propheten zu sehen? Ja, ich sage euch, mehr als einen Propheten.

10 Hic est enim, de quo scriptum est: Ecce ego mitto angelum meum ante faciem tuam, qui praeparabit viam tuam ante te.
Denn dieser ist es, von dem geschrieben steht: 10 Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, auf daß er den Weg vor dir bereite.8

1 Aus den Lehren und Beispielen der Heiligen Schrift sollen wir Mut und Trost schöpfen und die Hoffnung auf die ewige Vergeltung in uns aufrechterhalten.

2 8 - 9 Jesus Christus ward „der Diener der Beschneidung“, da. H. er bot seine Lehre und Gnade den Beschnittenen, den Juden, an. Ihnen waren die Verheißungen gegeben, die in Erfüllung gehen mußten, damit Gott als wahrhaft und treu erscheine. Darum preisen die bekehrten Juden die Wahrhaftigkeit und Treue Gottes. Die bekehrten Heiden dagegen verherrlichen Gott besonders um der Erbarmung willen, weil sie nicht kraft einer ausdrücklichen Verheißung, sondern aus reiner Barmherzigkeit Gottes zu seinem Reiche berufen wurden.

3 Ps 17, 50

4 5 Mos/Dtn 32, 43

5 Ps 116, 1

6 Is 11, 10

7 4 – 5 Jesus sagt nicht gerade heraus: Ich bin der Messias, den ihr erwartet, und doch sagt er es viel deutlicher und überzeugender, als es durch die feierliche Bejahung gesagt werden kann: Er verweist auf die Sprache seiner Wunder, die ihn als den vom Propheten Isaias (35, 5, 6; 61, 1) vorverkündeten Messias erweisen.

8 Mal 3, 1