Der wahre Gott als höchstes Gut
2[2] Behüte mich, Gott; den bei dir such ich Zuflucht!
Ich spreche zum Herrn: „Mein Gebieter bist du,
Kein Gut gibt’s für mich außer dir.“
3[3] Ich sag von den Frommen im Lande:
„Dies sind die Edlen; ihnen gilt all meine Liebe.“
4 Die den Götzen dienen, haben viel Leid,
Ich will ihnen niemals blutige Trankopfer spenden,
Ihre Namen niemals auf meine Lippen nehmen!
Das Glück der Gottverbundenheit auf Erden
5[4] Herr, du bist mir Erbgut und Anteil,
Du bist‘s, der mein Los mir beschieden.
6 Auf liebliches Land ist mein Losteil gefallen …
Fürwahr, mein Erbgut gefällt mir gar sehr!
7 Ich preise den Herrn, der mich freundlich beriet.
Daran mahnt mich auch nächtens mein Herz,
8 Beständig stell ich den Herr mir vor Augen;
Denn er steht mir zur Rechten, drum wanke ich nie.
Die selige Gemeinschaft mit Gott nach dem Tode
9 Des freut sich mein Herz und frohlockt mein Geist;
Auch mein Leib wird in Sicherheit ruhen.
10[5] Denn der Unterwelt gibst du nicht preis meine Seele,
Du lässt deinen Frommen nicht schauen die Verwesung.
11 Den Pfad zum Leben tust du mir kund:
Bei dir ist die Fülle der Freuden,
In deiner Rechten ewige Wonne.
[1]Die
Bedeutung des hebräischen Wortes Miktam kann heute nicht mehr mit Sicherheit
angegeben werden. Vielleicht bezeichnet es ein Lied mit verborgenem,
geheimnisvollem Inhalt.
[2]Die
feierliche, wiederholte Beteuerung Davids, am wahren und einzigen Gott
festhalten zu wollen (V. 1 b, 2. 4. 5. 8), ist daraus zu erklären, dass David
während der Verfolgung durch Saul in die größte Gefahr kam, zu den heidnischen
Göttern abzufallen. Zweimal musste David die Heimat verlassen und in ein fremdes
Land fliehen (1 Sam 22, 4; 27, 1 ff). In der alten Zeit war damit gewöhnlich
der Übergang zur Verehrung der Ländergötter verbunden. Man hatte David auch
dazu aufgefordert (1 Sam 26, 19).
[3]David
will mit den Anhängern des wahren Gottes im Lande Israel in innigster
Gemeinschaft bleiben.
[5]Meine
Seele wird nicht in der Unterwelt bleiben und mein Körper nicht verwesen. Bei
diesen Worten ist David nicht mehr bloß ein Vorbild des leidenden und
versuchten (vgl. Mt 4, 8; Lk 4, 7) Messias wie in den vorhergehenden Versen,
sondern er spricht in der Person des Heilands, dessen leibliche Auferstehung er
voraussagt. Nach Apg 2, 25 ff.; 13, 35 haben diese Worte in der Auferstehung
Jesu Christi ihre Erfüllung gefunden.
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