Samstag, 30. Januar 2016

Psalm 11/10

1[1] Dem Chormeister. Von David

Rat kleinmütiger Freunde

Auf den Herrn vertrau ich!
Wie könnt ihr mir sagen: „Flieh ins Gebirge wie ein Vogel!
2[2] Denn sieh, schon spannen die Frevler den Bogen,
Legen den Pfeil auf der Sehne zurecht,
Schuldlose meuchlings zu morden …
3 Wenn die Grundpfeiler niederbrechen,
Was vermag da der Fromme?“

Zuversichtliche Antwort

4 Noch weilt der Herr in seiner heiligen Wohnstatt …
Der Herr – sein Thron ist im Himmel!
Seine Augen schauen,
Seine Blicke prüfen die Menschenkinder.
5 Der Herr prüft Fromme und Frevler.
Seine Seele haßt den, der Gewalttat übt.
6[3] Er läßt auf die Frevler Glutkohlen und Schwefel regnen,
Ihr Lost ist flammende Lohe …
7 Denn der Herr ist gerecht; Gerechtigkeit liebt er:
Nur Redliche schauen sein Antlitz.




[1]Man floh in die zerklüfteten, an Höhlen und Schlupfwinkeln reichen Berge des Landes, wenn große Gefahr bevorstand  (Ri 6, 2; 1 Makk 2, 28; 9, 40). Der Rat ist an David und seine Anhänger gerichtet und paßt gut in die Zeit der Verfolgung durch Saul (1 Sam 19 – 26).

 


[2]2 f. Der Ernst der Lage wird durch zwei Bilder veranschaulicht. Jeden Augenblick kann ein Pfeil, der schon auf die Sehne gelegt ist, losfliegen. Dach und Mauern wanken. Die größte Gefahr steht also unmittelbar bevor.

 


[3]Die Bilder zur Beschreibung des Strafgerichtes sind aus der Erzählung von der Zerstörung Sodoms und Gomorrhas hergenommen (Gen 19, 24).

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