Samstag, 9. Januar 2016

Psalm 7

1[1] Ein Klagelied; von David, das er dem Herrn gesungen hat wegen der Reden des Benjaminiten Chus.
Aufschrei zu Gott
2 Herr, du mein Gott, bei dir suche ich Zuflucht,
Hilf mir vor meinen Verfolgern all und errette mich!
3 Sonst zerreißen sie mich wie ein Löwe,
Schleppen mich fort, da kein Retter ersteht!

Beteuerung der Unschuld
4[2] Herr, du mein Gott, wenn ich solches getan:
So unrecht Gut sich findet in meinen Händen,
5 So meinem Freund ich mit Bösem vergalt
- Half ich doch dem, der mich grundlos befehdet! -:
6[3] Dann hetze der Feind meine Seele und hole sie ein;
Und zertrete mein Leben am Boden
Und zerr in den Schmutz meine Ehre!    Selah!

Bitte um gerechtes Urteil
7 Herr, zürnend steh auf!
Erheb dich wider die Wut meiner Dränger!
Mir zum Schutz schreite ein!
Du willst ja Recht ..
8 Der Völker Versammlung soll dich umgeben!
Besteige von neuem den Thron über sie!
9 Derr Herr ist Richter der Völker …
Herr, schaffe mir Recht nach meiner Gerechtigkeit!
Nach meiner Unschuld lass mir geschehen!
10 Ein Ende soll nehmen die Bosheit der Frevler!
Den Guten aber richte empor!
Denn Herzen und Nieren prüfst du, gerechter Gott …

Vertrauensvolle Erwartung des göttlichen Eingreifens
11 Mein Schutz steht bei Gott, dem Helfer der redlich Gesinnten.
12 Gott ist ein Richter voll Recht,
Ein Gott, der allezeit eifert.
13[4] Wahrlich, schon schleift er, schärft sein Schwert,
Spannt und richtet er aus seinen Bogen.
14 Todesgeschosse legt er darauf,
macht glühend die Pfeile …

Bestrafung der Feinde
15[5] Sieh da:
Mit Bosheit beginnt er,
Geht mit Unheil umher
Und gebiert nur Enttäuschung. –
16 Eine Grube grub er und hob sie aus
Und stürzt nun selbst in das Loch, das er machte.
17 Auf sein eigenes Haupt kommt das Unrecht zurück.
Auf den eigenen Schädel fährt nieder sein Frevel.
18 Ich aber danke dem Herrn für sein gerechtes Gericht
Und will durch mein Spiel den Namen des Herrn, des Höchsten, lobsingen.


[1]Der Benjaminite Chus ist aus dem Alten Testament nicht näher bekannt. Vielleicht war er ein Anhänger Sauls (1 Sam 22 – 26).
 
[2]4 f. Die Gegner beschuldigen den Psalmisten eines schweren Eigentumsverbrechens an einem Freunde. Unter einem Eid, bei dem er sein Leben als Pfand einsetzt, beteuert er seine völlige Unschuld.
 
[3]Da der Ausdruck „meine Ehre“ zu Seele und Leben parallel steht, so bedeutet er ebenfalls Seele oder Leben.
 
[4]13 f. Der strafende Gott wird unter dem Bilde eines Kriegers dargestellt. Die mit brennbaren Stoffen umwickelten Pfeile wurden vor dem Abschießen angezündet.
 
[5]15 – 17 Die Freveltaten bringen dem Frevler zuletzt nur große Enttäuschung, indem sie ihm statt zum Nutzen nur zum Verderben gereichen.
 

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