Bitte um Beistand im Kampf
Her, streite mit denen, die wider
mich streiten!
Bekämpfe, die wider mich kämpfen!
2 Ergreife den Schild und die
Tartsche!
Mache dich auf, mir zu helfen!
3 Schwinge den Speer und die
Streitaxt
Gegen meine Verfolger!
Sag meiner Seele:
„Ich bin dein Heil!“
Verschwörung der Feinde
4 Laß jene schmählich in Schande
geraten,
Die nach dem Leben mir trachten!
Laß jene schamrot von dannen ziehn,
Die Unheil wider mich sinnen!
Der Engel des Herrn soll sie
scheuchen!
6 Finster und schlüpfrig werde ihr
Weg:
Der Engel des Herrn soll sie
hetzen!
Grundlos gruben sie mir eine Grube.
-
8 Verderben treffe sie jählings!
Das Netz, das sie tückisch mir
stellten, fange sie selbst!
Ins Verderben sollen sie taumeln!
Frohe Zuversicht
9 Dann wird meine Seele jauchzen im
Herrn,
Wird seiner Hilfe sich freuen.
10 Jedes Glied wird sprechen an
mir:
„Herr, wer ist so wie du,
Der den Dulder dem Überstarken
entreißt,
Und den Dulder und Armen dem
Räuber?“
Der Feinde Undank
Man fragt mich, wovon ich nichts
weiß.
12 Man vergilt mir Gutes mit Bösem.
Vereinsamung ist meiner Seele Los …
War ein Sack mein Gewand,
Ich züchtigte mich mit Fasten
Und betete tiefgebeugt.
14 Als wär’s ein Freund, ein Bruder
von mir,
Schlich ich umher.
Klagend wie um die Mutter,
War ich in Trauer gebeugt.
Der Feinde Höhnen und Lästern
15 Nun da ich wanke,
Rotten sie sich voll Freude
zusammen,
Rotten sich zusammen gen mich,
Zum Schlage bereit, wenn ich nichts
vermute ...
Sie lästern mich ohne Unterlaß,
16 Stellen mich auf die Probe,
Höhnen mich gewaltig,
Fletschen gen mich die Zähne …
Inständige Bitte um Rettung
Meine Seele rette vor ihren Lügen,
Vor den Löwen mein einziges Gut!
Dich preisen vor zahlreichem Volke.
Der Feinde ränkevolle Bosheit
Die mich trugvoll befehden,
Die grundlos mich hassen,
Mit den Augen zwinkern!
20 Sie reden ja nicht, was zum
Frieden dient. –
Gegen friedliche Bürger im Lande
Ersinnen sie Worte voll Trug.
Sie sprechen: „Haha! Wir sehn’s mit
eigenen Augen.“
Erneute Bitte um Beistand im Kampf
Schweige nicht still!
Herr, bleich mir nicht fern!
23 Erheb dich, wach auf für mein
Recht,
Mein Herr und mein Gott, zum
Streite für mich!
24 Schaff Recht mir nach deiner
Gerechtigkeit,
Herr, du mein Gott!
Sie sollen sich meiner nicht
freuen!
„Ha! Das war unser Wunsch!“
Sie sollen nicht sagen:
„Verschlungen haben wir ihn!“
Dankversprechen
26 Schamrot sollen sie alle werden,
vor Schande,
Die über mein Unglück sich freuen!
Schmach und Schande soll sie
bedecken,
Die wider mich großtun!
27 Doch sollen jauchzen und
fröhlich sein,
Die mir gönnen mein Recht,
Die immerdar sprechen:
„Groß ist der Herr,
Der da will das Wohl seines
Knechtes!“
28 Meine Zunge soll dein gerechtes
Walten verkünden,
Allzeit dein ruhmreiches Wirken.
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